Thomas Lang (photo © Elfi Oberhuber)
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Während Österreichs Musiker mit dem musikalisch brillanten Gitarristen
und Interessensvertreter PETER PAUL SKREPEK bis heute um eine relevante Präsenz
im Radio kämpfen, scheint das internationale Schlagzeug-Genie THOMAS LANG mit
den USA das Musikland seiner Träume gefunden zu haben. Anlässlich des Falco-Revivals
mit Gast-Interpreten 2008 im Wiener U4 kamen die beiden
Falco-Original-Band-Mitglieder zusammen und bespielten auch gleich Peter Paul
Skrepeks Neu-Version von Falcos Junge Roemer (zu hören bei der FALCOtribute Band
mit Martin Böhm). Am Samstag, den 26.06.2017, wird der in L.A. lebende Thomas
Lang nun nach neun Jahren wieder beim Revival des legendären
Falco-Donauinselkonzerts 1993 mit von der Band-Partie unter Thomas Rabitschs Bandleading sein, wenn 18
Falco-Nummern von heimischen und internationalen Interpreten gesungen werden.
Wer
nicht vorort sein kann, für den gibt es die Möglichkeit der
ausschnittweisen Live-Übertragung auf ORF III, 22h45 bis 23h25, dazwischen kann man zum
Vergleich auch gleich das Falco-Konzert von 1993 ansehen.
Das Falco-Tribute-Konzert 2017 wird dann komplett am 2. Februar 2018 anlässlich des 20. Todestags von Falco im ORF
ausgestrahlt.
Hier nun ein exklusiver Einblick von ELFI OBERHUBER in die
persönliche Sicht von Thomas Lang und Peter Paul Skrepek, aus dem Jahr 2008.
Kurzprofil THOMAS LANG (geb. am 5.8.1967 in Stockerau/Niederösterreich, Sternbild: Löwe) gilt als internationaler Schlagzeugstar, der insbesondere innerhalb der Szene große Anerkennung findet. Ab 1999 holte er sich beinahe zehn Jahre lang in einschlägigen Magazinen die Auszeichnung „Bester Schlagzeuger“, und er ziert bis heute deren Cover. Mit fünf Jahren begonnen, entwickelte er sich auf seinem Instrument zu einem emsigen Experimentierer, was er am Wiener Konservatorium (unter anderem Big-Band-Stil-bei Walter Grassmann) professionalisierte. 1990 zog es ihn nach London, danach nach L.A. in den USA. Er arbeitete u.a. mit internationalen Stars wie Tina Turner, Robbie Williams, Victoria Beckham, Nina Hagen, The Commodores, George Michael, Gianna Nannini, Bonnie Tyler, Nik Kershaw, Peter Gabriel und in Österreich mit Falco, dem Vienna Art Orchestra und der E.A.V.. Daneben realisierte er Solo-Alben, und er schrieb - auch bewandert in Klavier, Bass und Gitarre - für etliche Interpreten Lieder. Thomas Lang ist verheiratet und Vater von Zwillingen.
Peter Paul Skrepeks Big-Band-Version von Falcos Junge Roemer
intimacy-art: Sie beide waren gestern (Anm. Red. Am
22.10.2008) im Studio, um Thomas Langs Schlagzeug-Part von Peter Paul Skrepeks
"Junge Roemer"-Version aufzunehmen. Unterscheidet sich diese Neuversion vom Falco-Original?
THOMAS LANG: Sehr. Sie hat ein bisschen mehr ...
PETER PAUL SKEPEK: ... Töne.
THOMAS LANG: ... Soul. Sie ist langsamer, grooviger, moderner. Insgesamt also mehr „sophisticated“ und gefinkelter als das Original, musikalisch schöner und runder.
intimacy-art: Was bedeutet das für die Spielweise des Schlagzeugers?
LANG: Anderes Tempo, anderer Rhythmus, anderer Beat. Es muss mit einer ganz anderen Sensibilität gespielt werden als das Original, das ja sehr gebrettert ist.
intimacy-art: Warum haben Sie für ausgerechnet diese Falco-Nummer einen "Big-Band-Sound“ gewählt?
SKREPEK: Erstens ist Junge Roemer eine meiner Falco-Lieblingsnummern, zweitens bin ich immer dafür, möglichst viele Musiker zu beschäftigen, und das kann man am besten in einer Big Band. (lacht)
intimacy-art (lacht): Wirklich?
SKREPEK: Ja, wirklich! Ich war immer begeisterter Arrangeur für Streicher und Bläser, weil es eben "viele" sind. Darum heißt es ja auch Streich-"er" und Bläs-"er". Also mehrere und zwar – aus verständlichen Gründen – in männlicher Form ...
intimacy-art: ... eine Antwort, die wir nicht weiter strapazieren wollen ...
LANG (lacht)
intimacy-art: Thomas Lang, Sie haben in ihren professionellen Anfängen im Big-Band-Stil Schlagzeug gespielt. Ist Ihnen dieser später noch einmal untergekommen?
LANG: Ja, beim Vienna Art Orchestra.
intimacy-art: Hier in Österreich?
LANG: Ja, und seitdem ich weg bin, ....
(SKREPEK steckt sich zwei Soletti in die Ohren, um Langs Zwillinge zu unterhalten.)
LANG: ... mein Onkel vom Mars! Das isst Du aber jetzt nicht mehr, oder? Mmmmmm.
SKREPEK (isst das Soletti): Ich habe mir extra die Ohren geputzt, da ich Dich gut hören wollte!
LANG (isst ein Soletti): In Amerika ist diese Big-Band-Kultur – bis auf jene der Ostküste in New York – verschwunden. Es lassen sich auch schwer Big Bands finden, die überleben können und die so gut sind, sich Aufnahmen leisten zu können. Alle heiligen Zeiten bin ich bei einem Projekt am Rande beteiligt, wie bei den Buddy Rich Memorial Concerts der Buddy Rich Big Band, der ich das letzte Mal aus Zeitgründen aber auch noch absagen musste.
THOMAS LANG: Sehr. Sie hat ein bisschen mehr ...
PETER PAUL SKEPEK: ... Töne.
THOMAS LANG: ... Soul. Sie ist langsamer, grooviger, moderner. Insgesamt also mehr „sophisticated“ und gefinkelter als das Original, musikalisch schöner und runder.
intimacy-art: Was bedeutet das für die Spielweise des Schlagzeugers?
LANG: Anderes Tempo, anderer Rhythmus, anderer Beat. Es muss mit einer ganz anderen Sensibilität gespielt werden als das Original, das ja sehr gebrettert ist.
intimacy-art: Warum haben Sie für ausgerechnet diese Falco-Nummer einen "Big-Band-Sound“ gewählt?
SKREPEK: Erstens ist Junge Roemer eine meiner Falco-Lieblingsnummern, zweitens bin ich immer dafür, möglichst viele Musiker zu beschäftigen, und das kann man am besten in einer Big Band. (lacht)
intimacy-art (lacht): Wirklich?
SKREPEK: Ja, wirklich! Ich war immer begeisterter Arrangeur für Streicher und Bläser, weil es eben "viele" sind. Darum heißt es ja auch Streich-"er" und Bläs-"er". Also mehrere und zwar – aus verständlichen Gründen – in männlicher Form ...
intimacy-art: ... eine Antwort, die wir nicht weiter strapazieren wollen ...
LANG (lacht)
intimacy-art: Thomas Lang, Sie haben in ihren professionellen Anfängen im Big-Band-Stil Schlagzeug gespielt. Ist Ihnen dieser später noch einmal untergekommen?
LANG: Ja, beim Vienna Art Orchestra.
intimacy-art: Hier in Österreich?
LANG: Ja, und seitdem ich weg bin, ....
(SKREPEK steckt sich zwei Soletti in die Ohren, um Langs Zwillinge zu unterhalten.)
LANG: ... mein Onkel vom Mars! Das isst Du aber jetzt nicht mehr, oder? Mmmmmm.
SKREPEK (isst das Soletti): Ich habe mir extra die Ohren geputzt, da ich Dich gut hören wollte!
LANG (isst ein Soletti): In Amerika ist diese Big-Band-Kultur – bis auf jene der Ostküste in New York – verschwunden. Es lassen sich auch schwer Big Bands finden, die überleben können und die so gut sind, sich Aufnahmen leisten zu können. Alle heiligen Zeiten bin ich bei einem Projekt am Rande beteiligt, wie bei den Buddy Rich Memorial Concerts der Buddy Rich Big Band, der ich das letzte Mal aus Zeitgründen aber auch noch absagen musste.
Rock´n´Roll trifft auf Klassik – Immer wieder, aber selten
l: Thomas Lang, r: Peter Paul Skrepek
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intimacy-art: Ich kann mich an das "Vienna Symphonic
Orchestra Project (V.S.O.P.)" erinnern, wo Sie, Peter Paul Skrepek, mitspielten.
Warum war das in den 1980ern gefragt und scheint es heute als eines von vielen
Genres auszusterben?
SKREPEK: Viele Musikausbilder halten bis heute an der Strömung fest, Musikstile miteinander zu verbinden. Zur besseren Befruchtung lässt man auch getrennt voneinander Ausgebildete zusammen musizieren. Nachteiliger Weise können klassische Musiker nicht mehr – wie ursprünglich in der klassischen Musik – improvisieren. Das ging mit der Kanonisierung im Sinne der „Klassik“ verloren. Im „klassischen Jazz“ gibt es diese Tendenz auch. Da darf man dann etwas nicht „so“ spielen. – Eine Haltung, die zum Stillstand führt. Der Versuch, diese beiden Welten zueinander zu führen, ergab damals das Projekt V.S.O.P., wo eine Rockband bzw. ein paar Jazzmusiker mit einer Handvoll symphonischer Musiker spielten. Die Leute waren überrascht: Wie konnten nur diese Großteils „Beamten“, die abends ihren Dienst in der Oper antreten, mit Menschen, die am Hungertuch nagend den Fensterkitt aus den Fugen kratzen – also Jazz- und Rockmusiker – zusammen auf einer Bühne stehen?! – Es ist, ehrlich gesagt, eh kaum möglich. Das symphonische Live-Projekt in Wiener Neustadt mit Hans Hölzel (Anm. Red.: Falco mit dem 78-köpfigen, wiener-neustädtischen J.M. Hauer Konservatorium unter Dirigat von Raoul Herget), das 2008 unter dem Titel Falco-Symphonic restauriert herausgebracht wurde, war das letzte in dieser Richtung (siehe Link).
LANG: Es gibt diesbezüglich immer wieder interessante Sachen: die Rockband Sky, die Bachs Toccata und Vivaldi spielte. Metallica sowie auch ich mit Bonnie Tyler haben ein Album mit Symphonieorchester gemacht. Allerdings verharmlost so ein Orchester eine schmutzige Rockband zugunsten eines coffee-table-Niveaus. Es wird zugänglicher für eine breitere Masse, eine vielleicht ältere Generation, die ein bisschen Rock´n´Roll in sich hat, sich das aber im richtigen Gewand wünscht.
intimacy-art: Dann halten Sie das für eine Verkaufsstrategie?SKREPEK: Viele Musikausbilder halten bis heute an der Strömung fest, Musikstile miteinander zu verbinden. Zur besseren Befruchtung lässt man auch getrennt voneinander Ausgebildete zusammen musizieren. Nachteiliger Weise können klassische Musiker nicht mehr – wie ursprünglich in der klassischen Musik – improvisieren. Das ging mit der Kanonisierung im Sinne der „Klassik“ verloren. Im „klassischen Jazz“ gibt es diese Tendenz auch. Da darf man dann etwas nicht „so“ spielen. – Eine Haltung, die zum Stillstand führt. Der Versuch, diese beiden Welten zueinander zu führen, ergab damals das Projekt V.S.O.P., wo eine Rockband bzw. ein paar Jazzmusiker mit einer Handvoll symphonischer Musiker spielten. Die Leute waren überrascht: Wie konnten nur diese Großteils „Beamten“, die abends ihren Dienst in der Oper antreten, mit Menschen, die am Hungertuch nagend den Fensterkitt aus den Fugen kratzen – also Jazz- und Rockmusiker – zusammen auf einer Bühne stehen?! – Es ist, ehrlich gesagt, eh kaum möglich. Das symphonische Live-Projekt in Wiener Neustadt mit Hans Hölzel (Anm. Red.: Falco mit dem 78-köpfigen, wiener-neustädtischen J.M. Hauer Konservatorium unter Dirigat von Raoul Herget), das 2008 unter dem Titel Falco-Symphonic restauriert herausgebracht wurde, war das letzte in dieser Richtung (siehe Link).
LANG: Es gibt diesbezüglich immer wieder interessante Sachen: die Rockband Sky, die Bachs Toccata und Vivaldi spielte. Metallica sowie auch ich mit Bonnie Tyler haben ein Album mit Symphonieorchester gemacht. Allerdings verharmlost so ein Orchester eine schmutzige Rockband zugunsten eines coffee-table-Niveaus. Es wird zugänglicher für eine breitere Masse, eine vielleicht ältere Generation, die ein bisschen Rock´n´Roll in sich hat, sich das aber im richtigen Gewand wünscht.
LANG: Dafür oder für den Versuch, kreativ-musikalisch ernster genommen zu werden.
Musiksterben dank kommerzieller Radiostationen und Gesetze
intimacy-art: Dann müsste eigentlich jede Radiostation oder jeder Marketer auf diesen Musikstil abfahren. Es ist aber das Gegenteil der Fall. Ist der Grund dafür das in Österreich ausschließlich die Hitparaden-Praxis bedienende Formatradio?
LANG: Der Grund ist jedenfalls das fehlende Air-Play, ob nun
im Formatradio oder woanders. Tatsächlich im Aussterben begriffen ist der Jazz.
Die diesbezügliche Szene in Amerika ist samt Airplay und Verkaufszahlen im
Verhältnis zur Landesgröße winzig. In Europa ist dessen Infrastruktur noch nichtiger.
Es gibt keine Jazzsender.intimacy-art: Bis auf Polen.
LANG: Eine Ausnahme. Diese zahlen aber wieder wegen der
fehlenden Vergütungskontrolle kaum Tantiemen an die Musiker. Genauso die
Rockmusik. In Österreich gibt es keinen Rocksender. In Amerika laufen dagegen ganztäglich
150! Die fehlende Präsentationsmöglichkeit in den Medien, die Monopolsituation
von Radiostationen oder dem hier in Österreich alles bestimmenden ORF führen
zum Genre-Aussterben und verhindern ausgehend von der Gesetzeslage die
Möglichkeit von Stationen und Privatsendern, die für musikalische Vielfalt und
Alternativen sorgen könnten. Fans können so nicht entscheiden, ob ihnen etwas
gefällt oder wofür sie bezahlen wollen. Für Klassik und zeitgenössische Musik eröffnen
sich komischerweise, egal, wie schlecht sie ist, immer Aufführungswege.
intimacy-art: Nachdem in Österreich endlich Privatradios zugelassen wurden, konnte man zunächst nur Radio Energy unterscheiden. Denn weil Ö3 kaum Marktanteile verlor, versuchten alle anderen Privatradios, Ö3 zu kopieren. Das hat ihnen jedoch auch nicht viel gebracht. – Wer sollte aber jetzt die Österreicher spielen? Die Privaten oder der ORF?
SKREPEK: Da wir hier in Österreich sind, grundsätzlich alle. Eine derartige Diskriminierung ist weder in Italien haltbar, noch in den USA, wo aber auch wieder nur Nordamerikanisches gespielt wird. Alle paar Jahre lässt man dort höchstens britische Invasion eintröpfeln.
LANG: Ab und zu, ja. Nur in Miami spielen sie vielleicht noch etwas Spanisches.
SKREPEK: Bei uns kommen sogar die Volksmusik und der
Schlager hauptsächlich aus Deutschland. Deshalb ist es hier so gefährlich, ein
gesetzliches Sprachenreglement zu verlangen, wie etwa die Franzosen mit ihrer französisch-sprachigen
Musikquote. Der einzige Prominente, der meines Wissens die symphonische
Rockmusik gefördert hat, war Thomas Gottschalk.intimacy-art: Nachdem in Österreich endlich Privatradios zugelassen wurden, konnte man zunächst nur Radio Energy unterscheiden. Denn weil Ö3 kaum Marktanteile verlor, versuchten alle anderen Privatradios, Ö3 zu kopieren. Das hat ihnen jedoch auch nicht viel gebracht. – Wer sollte aber jetzt die Österreicher spielen? Die Privaten oder der ORF?
SKREPEK: Da wir hier in Österreich sind, grundsätzlich alle. Eine derartige Diskriminierung ist weder in Italien haltbar, noch in den USA, wo aber auch wieder nur Nordamerikanisches gespielt wird. Alle paar Jahre lässt man dort höchstens britische Invasion eintröpfeln.
LANG: Ab und zu, ja. Nur in Miami spielen sie vielleicht noch etwas Spanisches.
LANG: Ah so?
SKREPEK: Ja. Er hat sich aber dann in ein überdimensional großes Senf-Glas eintauchen lassen, weil er eine Wette verloren hatte.
Die besseren Musikländer als Österreich
intimacy-art (lacht): Thomas Lang, Sie sind offensichtlich ausgewandert, weil die Chancen für einen Schlagzeuger im Ausland besser sind.
LANG: Die besseren Chancen gelten wohl für alle möglichen Berufe. In Österreich gibt es eine Obergrenze, ein gewisses Plateau, das man schnell erreicht hat, wenn man kompetent und fleißig ist. In anderen Ländern wie in London, wo ich zuerst lange lebte, und in meiner jetzigen Heimat Amerika, liegen das Plateau und ein mit englischsprachiger Musik potentieller globaler „Erfolg“ aufgrund der Größe der Szene und der Budgets viel, viel höher. Eine Platinplatte in Österreich entspricht 10000 verkauften Stücken. In Amerika wäre das nichts. Ein viel größeres Publikum und mehr fließendes Geld erlauben einem einfach, noch genauer zu arbeiten, sich dabei einen gewissen Luxus leisten zu können, sich mehr Zeit zu nehmen und bessere Leute zu engagieren, um ein interessanteres Produkt zu machen. Mit deutschsprachiger Musik ist man auf den Markt hier beschränkt. Da ich selbst immer von englischsprachiger Musik beeinflusst war, wollte ich von Anfang nur diese machen. Das war der Hauptgrund, warum ich dorthin gegangen bin, wo diese Musik entstanden ist, im Radio und live gespielt wird. Und weil ich international touren wollte. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass die Leute in England und den USA doch ein bisschen offener in Bezug auf das Vermischen von Musikstilen und bezüglich progressiver Musik sind, die dann auch mit gesanglicher Verdienstmöglichkeit gespielt wird. Das war ja hier nie der Fall.
Einer seiner Zwillinge kommt gerannt: Hey, watch, what we have found!
LANG: Oh, that´s really dirty.
Zwilling: No, it´s a snail (dt. Schnecke)!
LANG: Super. Show Mummy, and then, wash your hands!
intimacy: art (lacht)
LANG: And don´t play with the cat, you get allergic! – Österreich ist landschaftlich sehr schön und lebenswert. Man hat in diesem Sozialstaat ein sehr leichtes Leben, sodass man als Musiker selbst ohne auch nur einen Gig und Job leben kann. In Amerika oder England ist das ganz anders. Man muss wirklich kämpfen. Deshalb sind die Musiker dort einfach irrsinnig gut, weil sie ums Überleben spielen müssen. Da gibt es keine halben Sachen.
LANG: And don´t play with the cat, you get allergic! – Österreich ist landschaftlich sehr schön und lebenswert. Man hat in diesem Sozialstaat ein sehr leichtes Leben, sodass man als Musiker selbst ohne auch nur einen Gig und Job leben kann. In Amerika oder England ist das ganz anders. Man muss wirklich kämpfen. Deshalb sind die Musiker dort einfach irrsinnig gut, weil sie ums Überleben spielen müssen. Da gibt es keine halben Sachen.
Wie frei sind englischsprachige Stars wirklich?
intimacy-art: Aber sind solche Stars wie Williams und Gabriel, mit denen Sie gearbeitet haben, wirklich künstlerisch frei? Mir fällt eigentlich nur das Ausnahme-Phänomen Prince ein, der mit seiner völlig eigenen Musik-Art – eigentlich wie ein Zombie, aber durch die Kontinuität salonfähig gemacht – zu einem Überflieger wurde.
LANG: Das ist genau das, was ich meine. Das Publikum ist offener, die Künstler können Musik machen, die man in anderen Ländern als komplett unkommerziell bezeichnen würde, die dann aber doch gespielt wird, weil sie kreativ und musikalisch wertvoll ist und die Leute emotional anspricht. Robbie Williams kommt mit Take That aus einem ultrakommerziellen Gefüge und betreibt das im Bereich Pop mit gewissem Strickmuster und gezielter Bedürfnisbefriedigung des Publikums bis heute. Er selbst macht aber, was er will. Peter Gabriel dagegen macht immer schon aus seinem tiefsten Inneren kompromisslos progressive Musik. Zuerst mit Genesis und dann mit seinen Solo-Arbeiten. Er bringt viele Stile bis zur Ethno-Musik aus Afrika ein und vermischt sie zu seinem. Seine Musik wird dadurch mehrdimensionaler als jene von Robbie Williams, und ab und zu ist auch ein großer Hit dabei. Jedes Lied von ihm hat etwas Überraschendes und Unkonventionelles. Etwa der Riesenhit Sledgehammer. Das war beim ersten Mal Hören kein gängiger Pop-Song.
intimacy-art: Und er hatte auch immer ein außergewöhnliches Video dazu.
LANG: Und Prince (Anm.: gestorben 2016) macht sowieso immer komplett unerwartete Dinge. Sein Erfolg liegt in seiner Unberechenbarkeit. Er machte die größten Hits und dann etwas komplett anderes. Somit ein Künstler mit einer ungemeinen Glaubwürdigkeit. Mit all seinen vielen Phasen, einschließlich seiner Performance und seines Stylings. Jede Platte hat mit der Neuerfindung seiner selbst wieder ein neues Publikum angesprochen. So blieb ihm das Stammpublikum, das Disco-, das Rock-, das Soul-, das Hendrix-, das James Brown-Publikum, etc. kamen hinzu. Darüberhinaus ist er ein fantastischer Songwriter, ein unglaublicher Handwerker. So etwas gibt es hier kaum.
intimacy: art: Wäre es zumindest möglich, dass sich
solche Künstler aufgrund der Marktsituation in Österreich entwickeln, oder geht
hier nur „Starmania“?
SKREPEK: Nicht nur der Finanzmarkt, sondern der Markt generell versagt. Alle – sogar die größten neoliberalen Wirtschafts ...
Ein Zwilling rennt vorbei, außer Atem: The cat ran away now!
LANG: Mummy is in, there.
Zwilling aufgeregt: I saw the cat. He run away!
SKREPEK lacht.
LANG flüstert: I do want to hear this. Be quiet.
Zwilling aufgeregt: I saw the cat, walking, passed me. (Zeigt vor, wie sie vorbei ging.)
LANG: Can you go to Mummy? We do a little of work.
SKREPEK: Die neoliberale Wirtschaftspolitik, das Management by Chaos, „Alles privat!“, bricht gerade zusammen. Und Thomas´ Erklärungen gelten mittlerweile auch nur noch mit Einschränkungen. Weil jemand, der von Platte zu Platte seine Musik ändert, für einen internationalen Platten-Konzern das Horrorbeispiel ist. So darf man es in dessen Augen gerade nicht machen. Die Konzerne wollen einen Erfolg möglichst wiederholen, und wenn er noch einmal kommt, dann noch einmal. So entstehen die „Robbie Williamse“, die nach drei erfolgreichen Platten plötzlich den Produzenten wechseln, um ganz etwas anderes zu machen. Ein Schritt, der Robbie Williams nicht gedankt worden ist. Der Herr Nelson (Prince) ist wegen seines Nicht-Wiedererkennungseffekts ein Musterbeispiel für jemanden, der sich komplett mit den Plattenfirmen überworfen hat. Der erste, dem das in den USA „gelungen“ ist, war Frank Zappa. Der akzeptierte Marketingchefs, die ihm seine neue Platte vordirigierten, überhaupt nicht. Das ist ja auch absurd, weil dadurch eine Dienstleistung zum Inhalt würde.
intimacy: art: Probleme gibt es also international. Aber in Österreich sind sie krasser. Wie kann man die österreichische Regierung zur Änderung bewegen?
SKREPEK: Die österreichische Regierung kann man zu gar nichts zwingen.
intimacy: art: Aber den ORF und die Radiostationen.
SKREPEK: Nicht nur der Finanzmarkt, sondern der Markt generell versagt. Alle – sogar die größten neoliberalen Wirtschafts ...
Ein Zwilling rennt vorbei, außer Atem: The cat ran away now!
LANG: Mummy is in, there.
Zwilling aufgeregt: I saw the cat. He run away!
SKREPEK lacht.
LANG flüstert: I do want to hear this. Be quiet.
Zwilling aufgeregt: I saw the cat, walking, passed me. (Zeigt vor, wie sie vorbei ging.)
LANG: Can you go to Mummy? We do a little of work.
SKREPEK: Die neoliberale Wirtschaftspolitik, das Management by Chaos, „Alles privat!“, bricht gerade zusammen. Und Thomas´ Erklärungen gelten mittlerweile auch nur noch mit Einschränkungen. Weil jemand, der von Platte zu Platte seine Musik ändert, für einen internationalen Platten-Konzern das Horrorbeispiel ist. So darf man es in dessen Augen gerade nicht machen. Die Konzerne wollen einen Erfolg möglichst wiederholen, und wenn er noch einmal kommt, dann noch einmal. So entstehen die „Robbie Williamse“, die nach drei erfolgreichen Platten plötzlich den Produzenten wechseln, um ganz etwas anderes zu machen. Ein Schritt, der Robbie Williams nicht gedankt worden ist. Der Herr Nelson (Prince) ist wegen seines Nicht-Wiedererkennungseffekts ein Musterbeispiel für jemanden, der sich komplett mit den Plattenfirmen überworfen hat. Der erste, dem das in den USA „gelungen“ ist, war Frank Zappa. Der akzeptierte Marketingchefs, die ihm seine neue Platte vordirigierten, überhaupt nicht. Das ist ja auch absurd, weil dadurch eine Dienstleistung zum Inhalt würde.
intimacy: art: Probleme gibt es also international. Aber in Österreich sind sie krasser. Wie kann man die österreichische Regierung zur Änderung bewegen?
SKREPEK: Die österreichische Regierung kann man zu gar nichts zwingen.
intimacy: art: Aber den ORF und die Radiostationen.
l: Thomas Lang, r: Peter Paul Skrepek
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Die Quotendebatte mit dem Vorbild Italien
intimacy: art: Was für ein Argument bräuchte denn eine Regierung, um heimische Musik in den Rundfunkanstalten zur Pflicht zu machen?
SKREPEK: Möglicherweise die „relevante volkswirtschaftliche Größe“. Verdoppelte man den Anteil der österreichischen Musik – also von Leuten, die hier leben, wozu auch Thomas Lang trotz seines hauptsächlichen Lebens in den USA zählen würde, – von derzeit 15 auf – eines zivilisierten Kulturlandes würdig – 30 Prozent, dann könnte Österreich eine Milliarde Euro mehr an Wertschöpfung lukrieren. Die wirtschaftlich Geschickten machen es zum Beispiel so: Aus Italien kommen nach Österreich kaum Tantiemen. Nicht nur, weil die Italiener bis auf Falco und Udo Jürgens nichts von uns spielen, sondern auch, weil sie sich die komplizierten Abrechnungen nach Österreich nicht antun wollen. Nach den USA gehen hundert Millionen, zurück kommt eine Million. Also lauter Einbahnstraßen. So wird die Szene durch Marktversagen zusätzlich stranguliert, wo sie eh schon am letzten Loch pfeift. Die Politiker und –innen haben tragischer Weise nichts begriffen. Und den Wählern ist nicht mehr bewusst, dass es bei uns auch etwas gibt. Die wirklich großen Künstler haben sich irgendwohin verabschiedet oder sind gestorben. In Österreich bleiben die über, die ankämpfen gegen eine Masse von Ignoranz. Es ist schlicht dumm anzunehmen, dass in einem Land, das große Musikerpersönlichkeiten hervor gebracht hat, auf einmal nichts mehr gehen soll.
intimacy: art: Ich habe kürzlich den italienischen Regisseur Gianni Zanasi (Film "Non Pensarci") interviewt. Er sagt, die Quote, die im Bereich italienischer Film und italienische Musik in Italien Pflicht ist, werde etwa von der RAI hinsichtlich des Spielens italienischer Filme unterlaufen. Ein Skandal, über den sich aber weder die Politiker, noch die Leute aufregen würden. Nachweislich wird jedoch italienische Musik in italienischen Filmen verwendet. Spielen die Italiener ihre Musik auch im Radio?
LANG: Absolut. In Italien ist das überhaupt kein Problem. Dort bekommen die italienischen Musiker, mit denen ich spiele, wirklich viel Air-Play. Sie verkaufen viele Platten und sind sehr erfolgreich. Tatsächlich gibt es dort nur einen Sender, der ausschließlich internationale Musik spielt, das ist neuerdings Virgin Music, das nach dem üblichen englischen Rock-Pop-Strickmuster funktioniert. Alle anderen Sender spielen hauptsächlich italienische Musik. Die Italiener stehen auf eine Art von Musik, die sehr leidenschaftlich und schmalzig ist, und sie werden von den italienischen Künstlern diesbezüglich gut bedient. Dort ist – als einziges der wenigen Länder – die Radiowelt eines sehr traditionellen Publikums mit gewissem Bedürfnis noch in Ordnung. Die englischsprachige Musik kommt bei den dort nicht englisch sprechenden Leuten so schlecht an, dass auch die Verkaufszahlen dementsprechend sind. Künstler wie die Foo Fighters, die in Amerika ultraerfolgreich sind, verkaufen in Italien nichts, während Gianna Nannini zehnmal von jeder Platte Platin verkauft.
intimacy: art: Hielten Sie als Außenstehender eine Quote für empfehlenswert?
LANG: Natürlich.
Verhandlung mit dem ORF bezüglich der Quote
intimacy: art: Wie ist diesbezüglich der Stand der Dinge bei der SOS-Musikland-Initiative?
SKREPEK: Offizielle Lesart: Es läuft alles toll. Inoffizielle
Lesart: Es läuft alles schief. Das italienische Beispiel ist deshalb so
interessant, weil es dort vor 20 bis 30 Jahren genau denselben Versuch gegeben
hat. Durch ein geschicktes Reglement des Markts hat die italienische Regierung erwirkt,
dass bevorzugt italienische Musikgruppen live aufgetreten sind. Für
ausländische Musikgruppen war es indessen sehr schwer, aufzutreten. – Das
könnte man jetzt auch kritisieren. Die Franzosen haben die Amerikaner nach dem
Krieg hochkantig rausgeschmissen, was vor ein paar Jahren darin gipfelte, dass
ein Bauernrechtler eine McDonald’s-Filiale kurz und klein geschlagen hat, weil
man sich als Kulturnation so einen Fraß nicht antun wollte. In Österreich
scheint so eine Regelung unmöglich zu sein. Deshalb fällt mir nur eine Lösung
ein: Man sagt einem Politiker, er solle in Hinblick auf lukrative Vorteile dafür
sorgen, dass die österreichische Musik in den Medien angemessen vorkommen muss,
also nicht mit 5 oder 10 Prozent, sondern zur „Hälfte“. Dann wird die Antwort
kommen, „als EU-Mitglied dürfen wir die Ausländer nicht diskriminieren“. – D.h.,
man darf sie schon diskriminieren, aber nur wenn man ein Italiener, ein
Franzose oder ein Engländer ist. Wenn man Deutscher, Schweizer oder
Österreicher ist, darf man es nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
Deshalb kommt nur eine behutsame Regelung der sukzessiven Anteilssteigerung infrage.
Leuchtet das den verantwortlichen Entscheidern nicht ein, müsste man ihnen
unterstellen, zu dumm zu sein, um zu erkennen, was derzeit und künftig dem
Wirtschaftsstandort und der Kulturlandschaft Österreich entgeht. Oder aber, sie
würden dafür bezahlt, eine gegenteilige Politik zu betreiben.
intimacy: art: Haben Sie das Gefühl, der ORF stellt sich
quer?
SKREPEK: Inmitten der Verhandlungen darf ich dazu leider
nichts Näheres sagen.
intimacy: art: Ich weiß hinsichtlich des ORFs nur, dass er
bezüglich der Werbezeitenvermarktung, wodurch er sich neben den Gebühren zur
Hälfte finanziert, von zwei Mediaagentur-Gruppen und deren fixen
Jahresbuchungen abhängig ist. Das Argument des Langzeit-Chefs der
Billing-stärksten Agentur MediaCom, Peter Lammerhuber (Anm. bis 2007, danach
CEO GroupM Austria), dessen gleichgesinner Nachfolger Joachim Feher (Anm. bis
2017, jetzt GF des Privatradio-Vermarkters (!) RMS Austria) ist, war schon
während der Einführungsdebatte von Privatfernsehen im Medienalbanien
„Österreich“ der Meinung, dass der ORF auf keinen Fall seinen Marktanteil von
54% verlieren dürfe, weil nur dann die großen Weltketten, sprich Networks, Werbung
schalten würden. Mittlerweile vertritt er die Position, dass sich der ORF auf die
öffentlich-rechtliche Funktion zurückbesinnen muss, um überhaupt noch
Marktanteile zu halten. Es muss also auch eine Verteilung des vorhandenen Werbeaufkommens
auf viele kleinere Sender und Plattformen möglich sein. Die Media Austria, die zweitgrößte
Mediaagentur (unter Paul Schauer bis 2012), war immer schon überzeugt, dass
sich nur österreichische Inhalte verkaufen lassen. – Haben Sie das Gefühl, dass
die Chefverhandler des ORF bezüglich des sich verschiebenden Markts umfassend
informiert sind oder grassiert eine unsachliche Angst mit Vorurteilen?
SKREPEK: Ich glaube nicht, dass die Entscheidungsträger im ORF genau über die Marktveränderungen informiert sind. Als absoluter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks halte ich wenig von einer privaten Einfalt wie jetzt, wo überall dasselbe gesendet wird. Es gibt nur einen Sender in Österreich, der seit einem Jahr (ab 2007) Soulmusik sendet, der Rest spielt Plastik-, sprich Computermusik, und Amateurhaftes, wo Leute versuchen, mit ihrem Instrument zurande zu kommen. Die Geld-in-Kanäle-Verschieber müssten den verantwortlichen Leuten sagen, dass man mit diesem Programm kein Publikum mehr bekommt. Weil sie sonst so weiter machen, bis zum letzten Zuschauer.
Entwicklung der Quotendebatte seit den SOS-Musikverhandlungen 2008 bis 2016:
Im Dezember 2009 wurde mit dem ORF eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Sendung heimischer Musik vereinbart: eine Steigerung auf 30 Prozent in der Gesamtheit aller Radioprogramme bis 2011. Für Ö3 und Radio Wien wurde eine Steigerung pro Jahr um mindestens 2 Prozentpunkte zugesichert. Beide Zusagen wurden vom ORF nach eigenen Angaben (Interpreten-Anteile) bis 2014 nicht erfüllt: Ö3 sank von 11,6 Prozent (2008) auf 9,9 Prozent (2014), Radio Wien stieg von 5,3 Prozent (2008) auf 9,3 Prozent (2014).
Im Juni 2015 garantierte ORF-Generaldirektor Wrabetz neuerlich eine dauerhafte Steigerung bei Ö3 auf maximal 15 Prozent und bei Radio Wien auf 11 Prozent. Diese Werte wurden 2016 verfehlt und 2017 erstmals erreicht. Auch alle anderen ORF-Radios verzeichneten leichte Steigerungen. Die Forderung der Musikschaffenden lautet jedoch gemäß dem Europa-Durchschnitt 40 Prozent (siehe Musikergilde-Link1, Link2 plus Grafik).
SKREPEK: Ich glaube nicht, dass die Entscheidungsträger im ORF genau über die Marktveränderungen informiert sind. Als absoluter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks halte ich wenig von einer privaten Einfalt wie jetzt, wo überall dasselbe gesendet wird. Es gibt nur einen Sender in Österreich, der seit einem Jahr (ab 2007) Soulmusik sendet, der Rest spielt Plastik-, sprich Computermusik, und Amateurhaftes, wo Leute versuchen, mit ihrem Instrument zurande zu kommen. Die Geld-in-Kanäle-Verschieber müssten den verantwortlichen Leuten sagen, dass man mit diesem Programm kein Publikum mehr bekommt. Weil sie sonst so weiter machen, bis zum letzten Zuschauer.
* Anm. Red.
Entwicklung der Quotendebatte seit den SOS-Musikverhandlungen 2008 bis 2016:
Im Dezember 2009 wurde mit dem ORF eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Sendung heimischer Musik vereinbart: eine Steigerung auf 30 Prozent in der Gesamtheit aller Radioprogramme bis 2011. Für Ö3 und Radio Wien wurde eine Steigerung pro Jahr um mindestens 2 Prozentpunkte zugesichert. Beide Zusagen wurden vom ORF nach eigenen Angaben (Interpreten-Anteile) bis 2014 nicht erfüllt: Ö3 sank von 11,6 Prozent (2008) auf 9,9 Prozent (2014), Radio Wien stieg von 5,3 Prozent (2008) auf 9,3 Prozent (2014).
Im Juni 2015 garantierte ORF-Generaldirektor Wrabetz neuerlich eine dauerhafte Steigerung bei Ö3 auf maximal 15 Prozent und bei Radio Wien auf 11 Prozent. Diese Werte wurden 2016 verfehlt und 2017 erstmals erreicht. Auch alle anderen ORF-Radios verzeichneten leichte Steigerungen. Die Forderung der Musikschaffenden lautet jedoch gemäß dem Europa-Durchschnitt 40 Prozent (siehe Musikergilde-Link1, Link2 plus Grafik).
l: Thomas Lang, r: Peter Paul Skrepek (photos © Elfi Oberhuber) |